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Historie

Reisen Sie mit uns zurück zu den Anfängen und erleben Sie die Entwicklung unseres Tierparkes. Der Weinaupark, auf dessen Gelände sich der Tierpark Zittau befindet, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im englischen Stil angelegt. Auf Grund dessen verfügen wir über einen wertvollen Bestand an Bäumen und Gehölzen. Die Anfänge der Tierhaltung im Weinaupark gehen zurück auf das Ende des 19. Jahrhunderts und beschränkten sich auf ein Rehgehege und eine Waldvogelvoliere, die vom Zittauer Ornithologenverein “Ornis” gebaut und betreut wurde. In dieser heute noch existierenden Voliere leben zur Zeit Goldfasane. Die offizielle Gründung des Tierparks erfolgte erst 1965. Doch zuerst zurück zu den Anfängen der Weinau: Die folgenden geschichtlichen Daten sind dem Buch von Rudolf Durand “Chronik der Weinau” von 1976 entnommen.

Zoo in Zittau Affengehege
Italienische Delegation 1971

1970

Der Perspektivplan von 1970 sah für unseren Tierpark rund 180 verschiedene Tierarten mit rund 550 Tieren vor. Eingeplant waren ein Bärenzwinger, ein Raubtierhaus, ein Warmhaus für Fische und Amphibien, auch sollten unter anderem noch Yaks, Rentiere und Antilopen Tierparkbewohner werden.

Im April 1970 vermerkt die Stadtchronik: Als meistbesuchte Kulturstätte der Stadt weist sich der Tierpark aus. Innerhalb von 15 Monaten besuchen ihn 153 000 Bürger. Zum Teil auf Spenden von Betrieben gestützt, erwarb der Tierpark in den letzten Monaten wertvolle Tiere, zu denen auch einige Papageienarten zählen. Zu den letzten Neuerwerbungen zählen 2 Pumas.”

1973 bis 1979

1973 Zuwachs durch einen Emu Am 02./03.10.75 findet anläßlich des 10-jährigen Bestehens des Zittauer Tierparks die Konferenz der Tierparkdirektoren der DDR statt. Der Inhalt der Konferenz, die unter Leitung des Ministeriums für Kultur stattfindet, behandelt die Verbesserung aller Zoologischen Gärten der DDR.
1975 zeigte unser Tierpark 78 verschiedene Tierarten mit rund 180 Tieren, darunter (um nur noch einige zu nennen, außer den bisher genannten) Hängebauchschweine, Rot— und Damhirsche, Siam- und Perserkatzen, Esel, Ponys, Pfau, Lamas, Nandu (Pampas—Strauß), viele Enten- und Gänsearten, attraktive Stelzvögel wie Flamingos, Jungfern—und Kronenkraniche usw., usw.. Nicht eingerechnet der Anziehungspunkt für Groß und Klein: das ”Meerschweinhäuschen” mit seiner buntscheckig wimmelnden Kinderstube und die gleichfalls für Futterzwecke gehaltenen Mäuse, Kaninchen und Strassertauben.
Die Besucherzahlen von 1975: 77.000!

Beabsichtigt war vom Tierparkdirektor 1975 der Ankauf von 2 Zebras im Werte von 50.000 Mark und die Anschaffung von 2 nicht ungefährlichen China—Leoparden (Panthera) für 18.000 Mark.
Am 22.05.1976 wird als Teil des Tierparks der Sportgarten übergeben. Die Sportstätte entstand in Zusammenarbeit des örtlichen Organs und der VEB Robur Werke und des DTSB zu einem beträchtlichen Teil in volkswirtschaftlicher Masseninitiative.

Ebenfalls 1976 zwei Pumas aus Lodz. 1978 ein junger Leopard. Der Tierbestand im Tierpark erhöhte sich 1979 um 199 Tiere. Die Anschaffung erfolgte überwiegend aus Spenden der Betriebe des Kreises.

ab 1980

1979 besuchten den Tierpark über 61.000 Besucher. 1980 waren es noch 60.000 Besucher.
1980 nennt der Tierpark 573 Tiere sein Eigen, 1984 380 Tiere in 100 Arten.
Bis 1986 Leitung des Tierparks durch Direktor Werner Brunzel. Als dieser seinen Dienst aus Altersgründen beendet, übernimmt Direktor Bernd Großer die Leitung.

1984: 60 456 Besucher,1985: 69 920 Besucher,1986: 68 430 Besucher,1987: 85 475 Besucher.

1951

Im Juni 1951 wird das Vogelgehege mit Unterstützung der Stadtverwaltung und der Vogelfreunde des Kulturbundes wieder hergerichtet und mit Vögeln besetzt. Ein Ereignis war es, als 2 Bussarde, 1 Waldkauz, 1 Hühnerhabicht, 1 Sperber, 1 Rehbock, 1 Fuchs, 1 Lachmöve und 1 Igel in die Gehege beim Parkwächterhaus einzogen. Es waren zumeist Patienten, die zur Genesung nach der Weinau gebracht wurden, sich hier jedoch nicht wohl fühlten, weil jedes Tier an seine, für ihn bestimmte Örtlichkeit gebunden ist. Ihre Wohnungen waren eng und auch ungewohnt.
Am 29.10.1951 behandelt das SED Kreissekretariat ein Projekt zum Ausbau der Weinau als Erholungspark. Kultureinrichtungen sowie die Erweiterung des Tierparks sind vorgesehen. Dieses Vorhaben soll bis 1955 realisiert werden.

1954 / 1957

Sehr schlecht stand es in den ersten Aufbaujahren um die Weiterentwicklung unserer kleinen Tierschau. Mit geringen Mitteln sollte viel geschaffen werden, wollte man doch soviel entstehen sehen! Jahre zogen ins Land bis 1954 unsere Tierschau einen Zuzug durch Waschbären erfuhr. Weitere Erwerbungen waren danach einige Goldfasane, 1 Schleiereule, 1 Fischreiher, 1 Storch, 1 Schildkröte, eine Anzahl Enten und einige Rehe.
Niemand konnte ahnen, dass damit die Geburtsstunde des späteren Zittauer Tierparks geschlagen hatte.
Diese kurz und gedrängt dargestellte Entwicklung zu einem ”Klein-Zoo” in der Weinau, wie zuerst die Tierschau genannt wurde, wäre gewiss nicht möglich gewesen, wenn nicht der Wunsch geäußert worden wäre, den ”Klein-Zoo” weiter auszubauen. Da jedoch immer noch das Gespenst des Kohleabbaus über der Weinau schwebte, wurden 1957 Stimmen laut, die Tierschau nicht weiter auszubauen. Sie wünschten sogar eine Verlegung aus der Weinau. Als neues Gelände wurde der Platz gegenüber der ehemaligen Praxis des Nervenarztes Dr. Knoch—Weber in Erwägung gezogen. Das war am Anfang der Hammerschmiedstraße hinter dem heutigen Kindergarten. Nach längeren Beratungen kam man jedoch schließlich überein, Zittaus Tierschau in der Weinau zu belassen:

”Der Klein—Zoo in der Weinau soll durchaus nicht den Anspruch eines zoologischen Gartens von Format haben. Jedoch ist der Wunsch berechtigt, ihn so zu verändern, daß er belebend wirkt, den Zuschauer erfreut und die Tiere sich darin wohlfühlen. Die jetzige Anlage entspricht keineswegs diesen Anforderungen”.

Gute nachbarliche Beziehungen zu Zittaus Partnerstadt Liberec brachten den Vorteil, den Wert der Liberecer Tierschau zu erkennen, der schon eine Tradition besaß, auf der sich auch in Zittau aufbauen ließ. Anschauungen und Bedürfnisse traten in den Vordergrund und beflügelte den Gedanken, aus unserem Klein-Zoo einen regelrechten Tierpark zu schaffen. Den Anstoß zu diesem Plan gaben die Initiatoren: Stadtrat Zimmermann und der derzeitige Tierparkdirektor Brunzel. Den Weg zu ebnen, stiftete ein 82 jähriger Zittauer Bürger 500 Mark.

1963

Die Projektierung des Heimattierparks Zittau erfolgt im Sommer 1963 durch den Zooarchitekten Tempel und ein Kollektiv der Ingenieurschule für Bauwesen.
Es war immerhin ein Wagnis. ein derartig großes Objekt im NAW (Nationales Aufbauwerk) auf die Beine zu stellen. Trotzdem gelang es in unserer Stadt jene Begeisterung zu entfachen, die nötig ist, Großes zu vollbringen. Kinder des Hortes der 4. Oberschule in Zittau waren die Ersten, und brachten pfennigweise Geld auf, um Tauben kaufen zu können. Durch den Rat des Kreises wurden die volkseigenen Betriebe angesprochen, finanzielle und manuelle Hilfe zu leisten. Eine ”Tierparklotterie” sollte den einmal eingeschlagenen Weg festigen. Umsichtige Werktätige durchstöberten in den Betrieben die Schrotthaufen nach Brauchbarem für Volieren und anderem. An Spenden wurden aus den Betrieben und der Bevölkerung 11.000 Mark aufgebracht.

1965 bis 1967

Am 17.Januar 1965 erfolgte schließlich der symbolische erste Spatenstich. Begeisterte Bürger und Werktätige aus den Betrieben begannen im freiwilligen Aufbauwerk mit dem Bau der ersten geräumigen Volieren für Greifvögel und dem Freigehege am Hangweg. Freilich, ein Tiergarten wirkt erst belehrend, wenn das Wichtigste, die Beschriftung vorhanden ist, die auf den Namen der Tiere, ihren Bau und ihre Lebensweise hindeutet. Wieviele Besucher standen damals vor dem ersten größeren Flugkäfig, nicht wissend, daß der vermeintliche Bussard eine rote Weihe (roter Milan.) aus der Unterfamilie der Falken war. Anziehungspunkt und größtes Interesse erweckten im Freigehege am Hangweg die Mähnenspringer, eine Bergziege aus Nordafrika, deren Ausfuhr jetzt mit der Todesstrafe geahndet wird. Da es gelang, Zittaus Bürger, vom jüngsten bis zum ältesten, mit Begeisterung für das neue Unternehmen in der Weinau zu gewinnen, bevölkerten bald Wölfe, Wildschweine, 1 Uhu und eine Eulenvoliere das Tierparkgelände, das seine Umzäunung 1967 erfuhr.
Ständig wuchs Zittaus Tierpark. Einzelne Betriebe ließen sogar eigene Tiergehege erbauen. Am dichtesten umlagert war jedoch das in einem Werte von 25.000 Mark erbaute erste Affenhaus. Die ”Affenliebe” der Menschen ist sprichwörtlich. Stundenlang standen Groß und Klein vor dem Affenhaus, so daß der Tierparkleiter alsbald Bänke aufstellen ließ, zum Betrachten der munteren Gesellen. Später (Juli 66) tummelten sich hier Rhesus-Äffchen, die aus dem Zoo Leipzig übergeben wurden. Später bewohnten graue Pumas (amerikanische Tiger) dieses erste Affenhaus.
Aus engen freundschaftlichen Kontakten mit den Zoologischen Gärten in Liberec, Decin (CSSR) und Veszprem-Kahlmann (Ungarn) entwickelten sich Tauschpartner. Aus Liberec kam zum Beispiel 1 Dingo, ein verwilderter Hund Australiens, der zum schlimmsten Feind der Tierherden wurde. Zweitens erhielten wir die ”Kamerun—Zwergziegen”, die natürlich bei den jüngsten unserer Erdenbürger helle Begeisterung auslösten. Dachs, Luchs, Stachelschwein, Java-Affen, Marderhund, Raben, Goldschakal und Nasenbär gesellten sich dazu.
Am 22.05.1966 findet das erste Konzert mit dem Blasorchester und den Kulturgruppen des VEB Flachspinnerei Hirschfelde statt. (700 Zuhörer, Stadt übergibt 340 MDN). Dieser Betrieb begann auch in den letzten Tagen mit dem Bau des Wildgeheges.

1968

Ab dem 01.06.68 wird der Tierpark ein geschlossenes Objekt, wobei Eintrittspreise abverlangt werden. Das Kassengebäude und die Einzäunung im Wert von 9.000 M werden im Sommer 1968 geschaffen. Seitdem zählt der Tierpark innerhalb eines Monats 13 000 Besucher.

1907

entstand ein Vogelhaus, in dem 80 bis 100 Vögel Unterkunft fanden und das durch den Verein der Ornis betreut wurde.

1908

wurde das Rehgehege in den oberen Parkteil verlegt, wo es Schwierigkeiten mit der Haltung gab aufgrund von Krankheiten und Seuchen, die den Bestand der Rehe stark dezimierten, – um das Gehege neu zu beleben, waren alle Förster aufgerufen, aufgefundene Rehkälber im Park abzugeben

1913

schon 1913 dachte man über eine Erweiterung des Hirschgeheges nach, – Parkinspektor Grabowskie pflegte schon damals gute Beziehungen zum Zoologischen Garten Leipzig. Auch der Dresdner Zoo bot dem Weinaupark Geier, Kraniche, Rostgänse, einen zahmen Schneeleoparden, einen Luchs und zwei Wildkatzen zum Preis von 1.500 Mark an.
Zu Beginn des 1.Weltkrieges benutzte eine Garnision, die hier stationiert war, die Wiesen des Parkes teilweise als Exerzierplatz

1920 / 1926

seit 1920 konnte man exotische Vögel in der Anlage bewundern, durch die Ornis wurden 1926 Veränderungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Vögel geschaffen, indem man für dichtes Unterholz sorgte.
Aus mündlichen Überlieferungen ist bekannt, daß um diese Zeit am Parkwächterhäuschen ein Äffchen sein zu Hause hatte, das ein Matrose von großer Fahrt mitgebracht hatte.
An einem Verkaufsstand in der Nähe konnte man Bananen und Erdnüsse kaufen, ein kleines Gehege mit Ziegen zum Streicheln war vorhanden.

1570

ist die Weinau durch die Stadt Zittau von einem geistlichen Ritterorden gekauft und parzelliert worden.

1802 / 1804

existierte entlang der Görlitzer Straße eine Torfgräberei, die jährlich 8 bis 900.000 Torfziegeln abstach

1824 bis 1826

erste Anstrengungen zu Umgestaltung in einen Kurpark im oberen Bereich infolge von Quellfunden.

1848 / 1849

durch einen Herrn Brösel Anlage eines “Moor- und Mineralwasserbades in der Weinau” (Bade-Anstalt) mit Restauration im Bereich des Niederbergteiches.

ab 1859

Entsumpfung der Weinau durch Anlegen vonWassergräben und Schleusen am Niederteich, – wahrscheinlich dadurch Trockenlegung des Mittelbergteiches, so daß ab 1863 dort die Körnerwiese ist.

1874

bis 1874 Moor infolge von Neißeüberschwemmungen, – von den Höhen Eckartsbergs bis zur Weinau zogen sich 3 Weinberge, daher der Name, – die Weinauallee wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts angelegt,

ab 1876

Gestaltung der Weinau, wie wir sie heute kennen z.B. Weinauteich wurde angelegt und Lesketeich lief trocken, seit 1876 Verfall der Badeanstalt und Restauration, da das Stadtbad vor 3 Jahren eröffnet hatte.

1882

wurde das heutige Restaurant eröffnet.

1894

Bau der Weinauallee und erste Anfänge des Tierparks

02.12.1895

Bericht der Ornis über den Erfolg der diesjährigen Aussetzung von Nachtigallen zum Zwecke der Ansiedlung im Weinaupark.