Kim, Mücke und Mustafa schreiten stolz über Ihre Anlage. Entgegen ihrem Ruf sind Trampeltiere sehr intelligent. Die Tiere, die zu den Altweltkamelen gehören, sind sehr gelassen und geraten nur selten in Panik. Nur in der Brunftzeit, in welcher die Hengste weißen schaumigen Speichel produzieren, können sie mitunter aggressiv reagieren. In weiten Teilen Asiens dienen die Tiere, mit deren Domestikation schon vor etwa 5000 Jahren begonnen wurde, den Menschen als Reit- und vor allem als Lastentiere. Aber auch Fleisch, Milch, Haut und Wolle werden genutzt.Die „Wüstenschiffe“ (diese Bezeichnung rührt wohl von ihrem schwankend wirkenden Gang) sind hervorragend an das Leben in Wüsten und ähnlichen unwirtlichen Regionen angepasst und damit vor allem für die nomadisch lebende Stämme ideale und unverzichtbare Haustiere.Ihre Augen sind mit langen Wimpern und großen Lidern vor Sandstürmen geschützt. Auch die Nasenlöcher sind verschließbar. Verdickter Kot und konzentrierter Urin mindern den Wasserverlust. Um Überhitzung zu vermeiden, ist ihre Körpertemperatur um 6- 8 Grad Celsius variabel. Trampeltiere kommen im Sommer mehrere Tage ohne Wasser aus. Wenn dann Wasser da ist, können sie bis 200 l hintereinander trinken. Um in kargen Zeiten zu überleben, legen die Tiere bei gutem Futterangebot Fettspeicher als Energiereserve in ihren beiden Höckern an.Doch während die Zahl der domestizierten Trampeltiere auf ca.2- 2,5 Mill. Tiere geschätzt wird, stehen ihre wilden Verwandten vor dem Aussterben. Momentan gibt es in Westchina noch ca. 600, in der Mongolei ca. 350 Tiere- Tendenz fallend.Im Tierpark Zittau können die Besucher ein Outdoor- Erlebnis der besonderen Art genießen. Wer schon immer mal auf einem solch imposanten „Wüstenschiff“ reiten wollte, hat hier die Möglichkeit dazu.