Wer die Gelegenheit hat, einmal an einer unserer Nachtführungen teilzunehmen, wird an der Australien Anlage mitunter durch tiefe, unheimlich klingende Trommel laute erschreckt. Aber für dieses mysteriöse Phänomen gibt es eine einfache Erklärung: Unsere Emus, die größten Laufvögel Australiens, sind durch den nächtlichen Besuch etwas verunsichert und quittieren ihn mit ihrer ganz speziellen Art der Stimmbildung:Emus besitzen einen Halsluftsack. Zwischen diesem und der Luftröhre entwickelt sich beim Erwachsenen Tier eine Öffnung, wodurch der Luftsack als Resonanzkammer fungiert. Diese beeindruckenden Laute werden vor allem bei Erregung und während der Balz eingesetzt. Fliegen können Emus wie alle Laufvögel nicht. Ihre Flügel haben sich bis auf 20 cm kurze Stummel zurückgebildet, doch diesen Nachteil gleichen sie mit ihrer Laufleistung aus. Der wissenschaftliche Name dieser imposanten Vögel lautet übersetzt „schnellfüßiger Neuholländer“, und dem werden sie mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 50 km h auch voll gerecht.Aber die Emus überraschen mit noch mehr Besonderheiten: so bestehen z.B. ihre Federn aus je zwei miteinander Verwachsenen Kielen mit je einem zarten, ca. 15 cm langen hängenden Feder-Ast, was ihr Gefieder eher wie Fell wirken lässt. Ihre 600 bis 700 g schweren Eier haben eine wunderschöne, dunkeltürkisgrüne Farbe. Die Brutpflege bei den Emus übernimmt das Männchen, wobei es während der fast zwei Monate dauernden Brutzeit kaum Nahrung und Flüssigkeit aufnimmt und von den angelegten Körperfettreserven lebt. Etwa sieben Tage nach dem Schlupf verlassen die Küken das Nest und werden vom Vater fünf bis sieben Monate, manchmal sogar weit darüber hinaus betreut und beschützt.