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GartenschläferEliomys quercinus

Zwischen Mitte bis Ende Oktober und März oder manchmal auch April herrscht absolute Ruhe im Gehege der Siebenschläfer. Auch in den wärmeren Monaten deuten tagsüber nur liebevoll aufgesteckte Obststücke darauf hin, dass diese Anlage nicht völlig unbewohnt ist. Aber etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang ist es vorbei mit der Stille, denn dann tobt ein gutes Dutzend allerliebst anzuschauender Kobolde über Äste und Steine, dass es eine Freude ist. Wieselflink flitzen die kleinen Bilche hin und her und plündern das vorbereitete Buffet. Neben Früchten und Samen ist auch fleischliche Kost sehr beliebt, und selbst eine auf nächtlichen Abwegen ins Gehege geratene Nacktschnecke hat wenig Chancen, dem Appetit der Zwerge mit den schwarzen Knopfaugen, der rosa Nase und den großen rosa Ohren zu entkommen. Teilnehmer unserer Nachtführungen können mit etwas Glück das Spektakel, welches bis etwa eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang anhält, miterleben. In der Natur Sachsens kann man die bis in die vierziger Jahre auch im Zittauer Gebirge vorkommenden Tiere nicht mehr beobachten. Nach 2006 gelten sie auch in ihrem letzten sächsischen Refugium, der Sächsischen Schweiz, als verschollen.Gartenschläfer gehören nach Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Arten. Sie kommen, wie ihr Name sagt, auch in Gärten vor, können aber die unterschiedlichsten Habitate besiedeln. Tagsüber schlafen sie in kugeligen Nestern, die sie gern in hohles Holz oder in Steinspalten bauen. Der Winterschlaf dieser zu den Schlafmäusen zählenden Art dauert etwa 6 Monate.

Gartenschläfer
Gartenschläfer im Ahornwald

                                                                                           Sven Büchner

Gartenschläfer
Gartenschläfer auf den Ästen

                                                                                       Sven Büchner

Fortpflanzung

  • Paarungszeit Mai - Juli

Größe

  • Kopf- Rumpf- Länge: ca. 10- 17 cm,
  • Schwanzlänge 9 – 13 cm

Gewicht

  • ca. 70- 140 g, vor dem Winterschlaf bis zu 190 g

Lebensraum

  • Nadel und Mischwälder, teils mit felsigem oder steinigem Untergrund
  • Weinberge, Obstplantagen, Siedlungsgebiete

Verwandtschaft

  • Ordnung: Nagetiere
  • Familie: Bilche

Lebenserwartung & Lebensweise

  • Nachtaktiv
  • Allesfresser
  • ca.5 Jahre (hohe Sterblichkeitsrate der Jungtiere im Winterschlaf)

 

Speisekarte

  • Insekten, Würmer, Schnecken, Eier, kleine Wirbeltiere
  • Früchte, Samen, Knospen

Verbreitung

Gartenschläfer Verbreitung Karte
Gartenschläfer Verbreitung Karte

Bedrohungsstatus

Rote Liste Gartenschläfer
Rote Liste Gartenschläfer